Bei allem Streben nach Profit muss auch in der Wirtschaftswelt immer noch der Mensch im Mittelpunkt stehen: Diese Botschaft hat mit Josef X. Baumeister nicht nur ein bedeutender Wirtschafts-Manager in der Region, sondern auch ein besonders charismatischer Redner beim Neujahrsempfang der Peitinger CSU vermittelt.
Wäre Josef X. Baumeister ein Musiker: Die Besucher des Neujahrsempfangs hätten ihm wohl Blumen auf die Bühne geworfen. „Der beste Gast, der je hier war“, meinten einige Besucher anerkennend über den Geschäftsführer Finanzen der Hirschvogel Holding AG in Denklingen. In Anbetracht dessen, dass selbst Horst Seehofer schon auf Einladung der CSU im Sparkassensaal gesprochen hat, ein durchaus großes Kompliment.
In der Tat hat Josef X. Baumeister mit seiner eloquenten, fast schon philosophischen Art, den Nerv der Besucher getroffen – auch inhaltlich. So bekamen die Zuhörer nicht etwa schöne Geschichten serviert, sondern ungeschönte Tatsachen. Die Musik der Zukunft spielt längst auf den Märkten in aufstrebenden Ländern wie China, Indien, Russland und Südamerika. „Wir haben keine Strategie, dort günstiger zu produzieren“, beschwichtigte Baumeister. Nicht von der Hand zu weisen ist allerdings eines: Auch der Automobilzulieferer Hirschvogel ist „getrieben von großen Kunden – den BMWs, VWs und Daimlers dieser Welt. Und ob wir denen folgen oder nicht: Da haben wir keine Wahl.“
Heißt im Klartext: An die 1000 Arbeitsplätze hat die Firma Hirschvogel in den vergangenen zehn Jahren in Denklingen und Schongau geschaffen. Momentan beschäftigt die Hirschvogel Automotive Group immerhin knapp 2300 Menschen in Denklingen und Schongau. „Bleibt das so? Nein!“ Denn auch die Region würde in den nächsten Jahren die Einflüsse der Globalisierung deutlich zu spüren bekommen. Arbeitsplätze verändern sich, werden weniger. „Wir müssen uns anstrengen, dass wir unsere Arbeitsplätze erhalten“, so Baumeister. Ein Job-Motor könne die Hirschvogel Holding als Automobilzulieferer nicht mehr sein.
Baumeister nahm in dieser ernstzunehmenden Angelegenheit kein Blatt vor den Mund, was Kritik an den kommunalen Würdenträgern anbelangt: „Man spürt wenig Dialog mit der lokalen Vertretung.“ Parteien und Kommunen seien gefragt. „Aber ich vermisse eine inhaltliche Diskussion.“